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Verborgene Gegenwart

Authors
  • Koenig, Katrin
Type
Published Article
Journal
Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophie
Publisher
De Gruyter
Publication Date
May 13, 2024
Volume
66
Issue
2
Pages
179–196
Identifiers
DOI: 10.1515/nzsth-2024-0017
Source
De Gruyter
Keywords
License
Green

Abstract

Wie kann Gottes Gegenwart trotz ihrer Verborgenheit wahrgenommen werden? In dem folgenden Beitrag möchte ich zeigen, wie Simone Weil die Erfahrungen der Verborgenheit und der Abwesenheit Gottes als Signatur des Unglücks und der Entwurzelung der Menschen in der Moderne analysiert. Des Weiteren wird dargestellt, wie Simone Weil vor diesem Hintergrund mit einer kreuzestheologischen Denkfigur reflektiert, wie die Gottesliebe in besonderer Weise im Unglück verborgen anwesend sein kann, trotz Erfahrung der Abwesenheit Gottes. Hier schließt sich die erkenntnistheoretische Frage nach der Wahrnehmbarkeit der verborgenen Gegenwart Gottes an. So soll ausgeführt werden, wie Simone Weil aufzeigt, wie durch ästhetische Formen der Schönheit und Ordnung der Welt, durch ethische Formen von Nächstenliebe und Freundschaft und durch die religiöse Formen in Liturgie und Gebet als höchster Form der Aufmerksamkeit die verborgen gegenwärtige Gottesliebe indirekt wahrgenommen werden kann. Dies spricht schließlich für eine andere Deutung der Verborgenheit Gottes als im sog. Verborgenheitsargument von J. L. Schellenberg, mit dem von der Verborgenheit auf die Nichtexistenz Gottes geschlossen wird.

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