Sucht und Abstinenz im Zusammenhang mit der Aktivierung früher Persönlichkeitsstrukturen
- Authors
- Type
- Published Article
- Journal
- Psychotherapeut
- Publisher
- Springer-Verlag
- Publication Date
- Jan 01, 2000
- Volume
- 45
- Issue
- 1
- Pages
- 32–38
- Identifiers
- DOI: 10.1007/s002780050005
- Source
- Springer Nature
- Keywords
- License
- Yellow
Abstract
Suchterkrankungen sind nicht zwangsläufig auf eine strukturelle (frühe) Persönlichkeitsstörung zurückzuführen, auch wenn bei manifest Suchtkranken frühe Mechanismen klinisch zu beobachten sind. Die Entstehung ist in einem weiteren Kontext zu sehen: Sie hängt ab von der „positiven” Wirkung des Suchtmittels im Sinne von Wunscherfüllung und Entspannung sowie von gesellschaftlich akzeptierten Einstellungen zum Gebrauch von Suchtmitteln, z.B. in „legitimen” Ritualen des Konsums (z.B. Trinksitten), in denen, bei leichter Verfügbarkeit von Suchtmitteln, durch das häufige Herbeiführen von Rauschzuständen regressive Veränderungen der Persönlichkeitsstruktur erfolgen. Stoßen Menschen durch die Regression unter Alkohol auf Erfahrungen von Unlust und Spannung, so schränken sie ihren Alkoholkonsum ein.