Die „Opponenten“ des Paulus im (heilsgeschichtlich profilierten) Galaterbrief
- Authors
- Type
- Published Article
- Journal
- Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft
- Publisher
- De Gruyter
- Publication Date
- Sep 02, 2021
- Volume
- 112
- Issue
- 2
- Pages
- 145–179
- Identifiers
- DOI: 10.1515/znw-2021-0010
- Source
- De Gruyter
- Keywords
- Disciplines
- License
- Yellow
Abstract
Man hat es beim polemischen Galaterbrief indirekt auch mit „Opponenten“ des Paulus zu tun. Die Passagen 1,6–9; 3,1f.5; 4,17; 5,7–12; 6,12–14 offerieren Indizien und „Schattierungen“ (z. B.: keine „Beschneidung“ [von Heidenchristen] versus Beschneidungsforderung; „aus der Glaubensbotschaft“ versus „aus Werken des Gesetzes“). Hinsichtlich der unterschiedlichen „Opponenten“-Hypothesen ergibt sich so: wahrscheinlich „judaisierende Judenchristen“! Weitere Galaterbrief-Aussagen kommen hinzu: zu den „Werken des Gesetzes“ (s. 3,10), bei denen es sich um Tora-Vorschriften handeln wird; zum „Gesetz“ (s. 3,23; 5,13f.), das der Adressant positiv gewertet wissen will; zur Gefahr der Restituierung (s. 2,18; 4,9b; 5,1) des früheren heidnischen Lebens; zu Heilsgeschichtlichem (s. 6,16: „Israel Gottes“, doch wohl auf Juden zu beziehen); zu Jerusalem (s. 1,17f.; 4,25f.). Insofern stehen sich offenkundig zwei unterschiedliche judenchristliche Positionen gegenüber.